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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 05.09.2009 16:02

:D So wünschen auch wir ihm einen glücklichen und gesunden Ruhestand.
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Insurgent
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Beitrag von Insurgent » 06.09.2009 21:23

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben::D So wünschen auch wir ihm einen glücklichen und gesunden Ruhestand.
Ja, und hoffentlich folgen ihm bald die paar "restlichen" :twisted:

Ich wüßte da noch jemanden :roll:

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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 06.09.2009 22:03

Grüss dich !

Ich habe eigentlich immer Verständnis für eine ablehnende Haltung gegenüber Detektoristen/Sondengängern bei Herrn Planck gehabt.
Seine Erfahrungen damit waren extrem, da er es leider unter Anderem auch mit gewaltbereiten Raubgräbern zu tun bekam.

Das man dann später nicht mehr unterscheiden möchte/kann, die Unterschiede zwischen den Ambitionen zur Suche nicht sieht, die gebotene Hilfe nicht annehmen mag, ist schade in der Sache, aber menschlich.

Ihm eine neue Sichtweise oder Überzeugung von der Sinnhaftigkeit einer ehrlichen Zusammenarbeit zwischen Suchern und Archäologie näher zu bringen war uns und ihm leider nicht vergönnt.

So können wir nur hoffen, das seine Nachfolger diese Chance begreifen.
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Pfälzer/Jürgen Hahn
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Beitrag von Pfälzer/Jürgen Hahn » 10.09.2009 09:58

http://www.ez-online.de/ueberregional/b ... 465538.cfm
Der kleine Unterschied
Vier Jahre nach der Umstrukturierung der Landesdenkmalpflege geht deren Leiter Dieter Planck in Pension - Eine Bilanz

Von Annegret Jacobs

Esslingen - Landesdenkmalamt oder Landesamt für Denkmalpflege - wer sich nicht genau auskennt, verwechselt schnell mal die Begriffe. Ein feiner sprachlicher Schlenker, der da 2005 mit der Verwaltungsreform von Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) ins baden-württembergische Bürokratendeutsch vollzogen wurde - und der seit vier Jahren einen großen Unterschied für die Arbeit der Landesdenkmalpflege im Südwesten bedeutet. Planck erklärt das, was geschah, heute so: „Für Ministerpräsident Teufel war es ein Unding, dass für manche Entscheidungen zuvor zig verschiedene Fachbehörden gehört werden mussten.“ Er habe eine verbindliche Tele­fonnummer und schnelle Entscheidungen gewollt. Deswegen wurde neben anderen ehemals selbstständi­gen Landesbehörden auch das Landesdenkmalamt mit Sitz in Esslingen aufgelöst und umstrukturiert.


Allgemeine Koordination
Statt eines Hauptsitzes mit drei Außenstellen in Karlsruhe, Freiburg und Tübingen gibt es seitdem vier Ämter, die jeweils den vier Regierungspräsidien des Landes unterstehen. Über den vier Landesämtern steht noch eine Art übergeordnete Behörde, die sich um die allgemeine Koordination und die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Der Rest des einstigen Landesdenkmalamtes - ein Wasserkopf, wie manche spotten. Aus Sicht von Erwin Teufel und der Verwaltung war die Verwaltungsreform ein praktischer Schnitt. Dieter Planck nickt. Ja, aus Sicht von Herrn Teufel.

Mehr würde Planck, der am vergangenem Freitag feierlich aus seinem Amt verabschiedet wurde und nun im Ruhestand ist, von sich aus vermutlich nicht dazu sagen. Man muss bohren, um etwas über seine Einschätzung zur Strukturreform im ehemaligen Landesdenkmalamt zu erfahren. „Vorher waren wir eine überschaubare Behörde mit hoher Fachkompetenz“, sagt Planck dann. Und jetzt? „Wir sind jetzt auf dem Stand wie zu Beginn der 70er-Jahre“, sagt er.


„Keine einheitliche Linie mehr“
Die Zentrale in Esslingen hat keine fachliche Weisungsbefugnis mehr über Entscheidungen in Karlsruhe oder Freiburg. Was zunächst nach der Verteidigung hierarchischer Pfründe klingt, wirke sich aber auch sichtbar auf die Denkmalpflege im Land aus. „Ein Beispiel ist der Umgang mit Solaranlagen auf Kulturdenkmälern“, zieht er einen aktuellen Streitpunkt heran. Planck unterstütze die Haltung, dass man mit Kulturdenkmälern pragmatisch umgehen muss. „Die Menschen müssen in denkmalgeschützen Häusern leben können, alles andere wäre weltfremd.“ Solarzellen auf einem Kirchendach gehören für ihn persönlich nicht mehr zum Kompromiss. Den Leiter eines anderen Landesamtes stören sie hingegen nicht - und dürfen montiert werden. „So kommt es, dass wir in Baden-Württemberg in manchem keine einheitliche Linie mehr in der Denkmalpflege haben - es droht die Regionalisierung.“ Was wird überhaupt zum Kulturdenkmal erklärt und was nicht - auch darüber gehen die Meinungen mitunter auseinander.

Eine weitere Veränderung: Seit man kein eigenständiges Landesamt mehr ist, hat die fachliche Stellungnahme der Denkmalpfleger zu Kulturdenkmälern an Bedeutung eingebüßt. „Vorher konnten wir damit nach außen gehen, an die Presse.“ Die Debatte um das Bahnprojekt Stuttgart 21 und die damit verbundene radikale Umgestaltung des Bonatzbaus war so ein Fall. „Wir bekommen bis heute immer wieder Briefe von Bürgern, die uns vorhalten, dass wir nicht dagegen protestieren“, sagt Planck. „Wir Denkmalschützer sind natürlich dagegen, dass die zwei Seitenflügel des Bahnhofs abgerissen werden sollen“, sagt er. Aber anders als 1999, als die Debatte akut und die Landesdenkmalpflege noch eine eigene Behörde war, seien dem Präsidenten jetzt die Hände gebunden. Jetzt untersteht er dem Stuttgarter Regierungspräsidenten - und seine öffentliche Stellungnahme ist nicht mehr gefragt.


Auf die Filetstücke konzentrieren
Ein weiteres Problem ist die Personaldecke. Bis 2011 sollen gemäß der Verwaltungsreform 20 Prozent des Personals abgebaut werden. Gab es Ende der 90er-Jahre noch 340 feste Mitarbeiter, so sind es jetzt 260. Die praktische Folge: Der Denkmalpflege stehen etwa weniger Gebietskonservatoren zur Verfügung. Oft muss ein Konservator zwei Landkreise betreuen. „Das bedeutet dann eben, dass er sich auf die Filetstücke in seinem Gebiet konzentrieren muss. Kleinere Kulturdenkmäler fallen somit öfter aus dem Raster - weil keine Zeit für die Beratung der Eigentümer bleibt.“

Die Reform des staatlichen Denkmalschutzes hat Planck nicht nur von außen Ärger gebracht - auch intern stand er in der Kritik. Er habe sich nicht entschieden genug gegen die Umstrukturierung des Amtes gewehrt, sondern den Kopf in den Sand gesteckt, so heißt es. Planck sagt: „Ich glaube, dass der jetzige Zustand der Landesdenkmalpflege nur ein Übergang ist.“ Momentan müsse man damit leben, aber: „Das bewährt sich so nicht.“

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