Wie es sein könnte ...
Verfasst: 08.09.2008 16:22
Hi allerseits,
sorry, wenn ich mich als total unbedarfter, aber auch unbefangener Laie zu Dingen äussere, die hier sicher schon mehrfach "durchgekaut" und diskutiert wurden. Aber vielleicht ist ja mal so eine "unqualifizierte" Betrachtung der Problematik und ein laienhafter Vorschlag zur Verbesserung (???) eine gewisse Anregung "für beide Seiten"
Kurz a bisserl zu meiner Person ... ich stamme aus einer kleinen Stadt in NRW, die eine ausgeprägte römisch-germanische Vergangenheit hat. Schon als Bub habe ich bei Spaziergängen mit Oma und Hund die Felder nach Scherben etc. abgesucht (und auch einige Fragmente gefunden - und damals behalten). Mit Interesse habe ich in dieser Zeit auch die Ausgrabungen eines römischen Ziegelbrennofens und Teile einer römischen Wasserleitung am Stadtrand beobachtet. Nun wohne ich seit gut 40 Jahren in München ... mein Interesse für Archäologie und "Schatzsuche" hat sich auf ein gewisses Mass, das gerade noch über Allgemeininteresse liegt, über die Jahre "zurückgebildet". Soll heissen, ich verfolge mit Interesse diverse seriöse und anspruchsvollere Dokumentionen im TV (PHOENIX, arte, die Dritten etc. - nix von den Privaten). Habe aber in den letzte Jahren auch "unterschwellig" ein gewisses Interesse an dem "sonderbaren Sondengehen" entwickelt - nicht zu letzt wegen der interessanten Berichte über die berüchtigte Himmelsscheibe und die Geschichte über ihre Auffindung und "Verhökerung" ...
Jetzt befinde ich mich sozugen im "Vorsondlerstadium" (habe noch keinen MD) ... versuche querbeet einige Informationen via Internet über diese Betätigung zusammenzutragen, die - ich wills nicht leugnen - für mich bisher auch ein bisschen was "anrüchiges" an sich hatte. Umso erstaunter war ich, als ich so nach und nach auch mitbekam (speziell auch hier), dass es auch durchaus im Gewissen Sinne sinnvolle und allgemein-nützliche Aspekte des Sondengehens gibt.
Ich will auch nicht leugnen, dass tief in mir drin natürlich auch der kindlische Drang zur "Schatzsuche" bohrt ...
Eine Frage, die mich jetzt vordergründig beschäftigt, und die mir bisher nicht beantwortet wurde (habe ja auch noch nich "alles" gelesen), ist:
Warum ist es den Denkmalpflegern lieber, dass ein Fund oder mehrere, die auf ein BD hindeuten, sozusagen im Boden verborgen bleibt - und sei es für die nächsten hunderte oder tausende Jahre, als dass ein "kooperativer" Sondengänger diesen entdeckt und meldet?
Diese Himmelsscheibe z.B. würde wahrscheinlich auch noch die nächsten tausende Jahre im Boden stecken ...
Ich verstehe ja, dass die Gefahr besteht, bei einer unsachgemässen Grabung Beschädigungen eintreten können, oder bei einer unsachgemässen Funddokumentaion wichtige Informationen verloren gehen könnten. Aber warum hier die "Symptome bekämpfen, und nicht die Ursachen" - sprich: warum spricht man nicht gezielt "kooperationswillige" Sondler an, und bietet ihnen - sei es per den didaktischen Mitteln der neuen Medien oder per Kurzlehrgang - die Möglichkeit, zumindest die gröbsten Fehler zu vermeiden?
Nun bin ich ja in Bayern ... kein Schatzregal ... aber in den anderen Ländern dürfte das alleine eine Vielzahl der nicht allein archäologisch motivierten Sondler von jeglicher Kooperation abhalten - mit dem Ergebnis a la Himmelsscheibe.
Meiner Meinung nach dürfte eine "kontrollierte" Einbindung möglichst vieler "kooperatiosbereiter" Sondler der BD-Auffindung und der Denkmalpflege im gesamten sicher eher dienlich sein, als mehr Schaden angerichtet werden könnte.
Wie ich mir "Kontrolle" und "Kooperation" vorstelle:
Registrierung - "Claim" - Logbuch !
a) - ein kooperationswilliger Sondler stellt beim BLfD einen Antrag auf Registrierung.
b) - dafür nennt er Name, Adresse und Geburtsdaten und verwendete Gerätschaft.
c) - dafür reicht er ein ausreichend detailiertes Kartenmaterial mit ein, in dem er sein beabsichtigtes Explorationsgebiet deutlich gekennzeichnet hat.
(ich nenne es mal Exploration, da ich den Begriff der Prospektion den ausgebildeten Archäologen und ihren Assistenten vorbehalten möchte )
Sollte das BLfD der Kooperation zustimmen, erhält der Sondler
a) - eine Registrierungskarte/-ausweis mit Reg.Nr., die auf seinem Namen etc. lautet, und in der die BLfD/UDSB-Ansprechpartner mit Adresse und Tel. eingetragen sind.
b) - einen Topo-Kartenausschnitt (oder 1:25000 oder grösser - je nach dem) mit seiner Reg.-Nr. aufgedruckt/vermerkt, und in dem sein Explorationsgebiet eingezeichnet und schachbrettartig nummeriert in einzelne "Claims" unterteilt ist.
c) - ein "Explorationslogbuch" auf seinen Namen lautetend und mit seiner Reg.Nr. versehen, in welches er vor Beginn eines Sondengangs in seinem Explorationsgebiet Datum und Uhrzeit und den zu begehenden "Claim" einträgt - und dann die Endezeit und eventuelle Funde oder Auffälligkeiten vermerkt.
d) - eine "Kooperationsfibel", in der die wichtigsten Verhaltensregeln etc. anschaulich dargestellt sind.
Zur Deckung des bürokratischen Aufwands und des Materials zahlt der Sondler einen Betrag - sagen wir mal - so zwischen 30 und 50 EUR. dafür ist der das dann bis auf Wideruf unbefristet gültig bzw. wenn ein anderes Explorationsgebiet in Angriff genommen werden soll, muss ein neuer Kartenausschnitt mit "Claims" beantragt werden und der vorherige wird eingezogen - dafür ist dann aber nochmals wegen Aufwand ein Obolus fällig ... usw.
Vielleicht ein bisschen blauäugig das Ganze ... und sicher noch zu ergänzen bzw. verbessern ... aber so würde ich als Laie den Anfang eines "gangbaren Weges" in Richtung Kooperation zwischen Denkmalpflege und Sondengängern sehen
sorry, wenn ich mich als total unbedarfter, aber auch unbefangener Laie zu Dingen äussere, die hier sicher schon mehrfach "durchgekaut" und diskutiert wurden. Aber vielleicht ist ja mal so eine "unqualifizierte" Betrachtung der Problematik und ein laienhafter Vorschlag zur Verbesserung (???) eine gewisse Anregung "für beide Seiten"
Kurz a bisserl zu meiner Person ... ich stamme aus einer kleinen Stadt in NRW, die eine ausgeprägte römisch-germanische Vergangenheit hat. Schon als Bub habe ich bei Spaziergängen mit Oma und Hund die Felder nach Scherben etc. abgesucht (und auch einige Fragmente gefunden - und damals behalten). Mit Interesse habe ich in dieser Zeit auch die Ausgrabungen eines römischen Ziegelbrennofens und Teile einer römischen Wasserleitung am Stadtrand beobachtet. Nun wohne ich seit gut 40 Jahren in München ... mein Interesse für Archäologie und "Schatzsuche" hat sich auf ein gewisses Mass, das gerade noch über Allgemeininteresse liegt, über die Jahre "zurückgebildet". Soll heissen, ich verfolge mit Interesse diverse seriöse und anspruchsvollere Dokumentionen im TV (PHOENIX, arte, die Dritten etc. - nix von den Privaten). Habe aber in den letzte Jahren auch "unterschwellig" ein gewisses Interesse an dem "sonderbaren Sondengehen" entwickelt - nicht zu letzt wegen der interessanten Berichte über die berüchtigte Himmelsscheibe und die Geschichte über ihre Auffindung und "Verhökerung" ...
Jetzt befinde ich mich sozugen im "Vorsondlerstadium" (habe noch keinen MD) ... versuche querbeet einige Informationen via Internet über diese Betätigung zusammenzutragen, die - ich wills nicht leugnen - für mich bisher auch ein bisschen was "anrüchiges" an sich hatte. Umso erstaunter war ich, als ich so nach und nach auch mitbekam (speziell auch hier), dass es auch durchaus im Gewissen Sinne sinnvolle und allgemein-nützliche Aspekte des Sondengehens gibt.
Ich will auch nicht leugnen, dass tief in mir drin natürlich auch der kindlische Drang zur "Schatzsuche" bohrt ...
Eine Frage, die mich jetzt vordergründig beschäftigt, und die mir bisher nicht beantwortet wurde (habe ja auch noch nich "alles" gelesen), ist:
Warum ist es den Denkmalpflegern lieber, dass ein Fund oder mehrere, die auf ein BD hindeuten, sozusagen im Boden verborgen bleibt - und sei es für die nächsten hunderte oder tausende Jahre, als dass ein "kooperativer" Sondengänger diesen entdeckt und meldet?
Diese Himmelsscheibe z.B. würde wahrscheinlich auch noch die nächsten tausende Jahre im Boden stecken ...
Ich verstehe ja, dass die Gefahr besteht, bei einer unsachgemässen Grabung Beschädigungen eintreten können, oder bei einer unsachgemässen Funddokumentaion wichtige Informationen verloren gehen könnten. Aber warum hier die "Symptome bekämpfen, und nicht die Ursachen" - sprich: warum spricht man nicht gezielt "kooperationswillige" Sondler an, und bietet ihnen - sei es per den didaktischen Mitteln der neuen Medien oder per Kurzlehrgang - die Möglichkeit, zumindest die gröbsten Fehler zu vermeiden?
Nun bin ich ja in Bayern ... kein Schatzregal ... aber in den anderen Ländern dürfte das alleine eine Vielzahl der nicht allein archäologisch motivierten Sondler von jeglicher Kooperation abhalten - mit dem Ergebnis a la Himmelsscheibe.
Meiner Meinung nach dürfte eine "kontrollierte" Einbindung möglichst vieler "kooperatiosbereiter" Sondler der BD-Auffindung und der Denkmalpflege im gesamten sicher eher dienlich sein, als mehr Schaden angerichtet werden könnte.
Wie ich mir "Kontrolle" und "Kooperation" vorstelle:
Registrierung - "Claim" - Logbuch !
a) - ein kooperationswilliger Sondler stellt beim BLfD einen Antrag auf Registrierung.
b) - dafür nennt er Name, Adresse und Geburtsdaten und verwendete Gerätschaft.
c) - dafür reicht er ein ausreichend detailiertes Kartenmaterial mit ein, in dem er sein beabsichtigtes Explorationsgebiet deutlich gekennzeichnet hat.
(ich nenne es mal Exploration, da ich den Begriff der Prospektion den ausgebildeten Archäologen und ihren Assistenten vorbehalten möchte )
Sollte das BLfD der Kooperation zustimmen, erhält der Sondler
a) - eine Registrierungskarte/-ausweis mit Reg.Nr., die auf seinem Namen etc. lautet, und in der die BLfD/UDSB-Ansprechpartner mit Adresse und Tel. eingetragen sind.
b) - einen Topo-Kartenausschnitt (oder 1:25000 oder grösser - je nach dem) mit seiner Reg.-Nr. aufgedruckt/vermerkt, und in dem sein Explorationsgebiet eingezeichnet und schachbrettartig nummeriert in einzelne "Claims" unterteilt ist.
c) - ein "Explorationslogbuch" auf seinen Namen lautetend und mit seiner Reg.Nr. versehen, in welches er vor Beginn eines Sondengangs in seinem Explorationsgebiet Datum und Uhrzeit und den zu begehenden "Claim" einträgt - und dann die Endezeit und eventuelle Funde oder Auffälligkeiten vermerkt.
d) - eine "Kooperationsfibel", in der die wichtigsten Verhaltensregeln etc. anschaulich dargestellt sind.
Zur Deckung des bürokratischen Aufwands und des Materials zahlt der Sondler einen Betrag - sagen wir mal - so zwischen 30 und 50 EUR. dafür ist der das dann bis auf Wideruf unbefristet gültig bzw. wenn ein anderes Explorationsgebiet in Angriff genommen werden soll, muss ein neuer Kartenausschnitt mit "Claims" beantragt werden und der vorherige wird eingezogen - dafür ist dann aber nochmals wegen Aufwand ein Obolus fällig ... usw.
Vielleicht ein bisschen blauäugig das Ganze ... und sicher noch zu ergänzen bzw. verbessern ... aber so würde ich als Laie den Anfang eines "gangbaren Weges" in Richtung Kooperation zwischen Denkmalpflege und Sondengängern sehen