Unbesunge Helden ! Nennt der Kulturminister die Sondler....

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

Moderatoren:jupppo, Lojoer

Benutzeravatar
nobody
Beiträge:299
Registriert:23.10.2005 11:35
Wohnort:Celle

Beitrag von nobody » 31.10.2007 10:33

Hallo Jörg,
das es sowas gibt ist keine Frage, aber was ist die Konsequenz daraus?
Wenn jemand eine Epilepsie hat, bekommt er keinen Führerschein.
Wenn jemand ein Drogen- oder Alkoholproblem hat, bekommt er keinen Waffenschein.

Die Konsequenz müßte eigentlich heißen = Sucherverbot :?:

nobody

Benutzeravatar
Pfälzer/Jürgen Hahn
Beiträge:823
Registriert:01.10.2006 14:22

Beitrag von Pfälzer/Jürgen Hahn » 31.10.2007 11:11

Selbst bei nur 20.000 oder 30.000 Suchern würde die Bilanz erschreckend gering ausfallen.
In anderen Worten, das hoch gepriesene britische Vorzeigemodell (portable antiquities scheme, kurz PAS) ist auch nicht das Gelbe vom Ei
Oh, mal wieder Schätzungen ohne Hintergrund. Das bringt doch nichts. :?

Vielleicht denken die Briten einfach pragmatischer:

Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.


Jürgen

Benutzeravatar
Insurgent
Beiträge:233
Registriert:25.10.2005 08:13
Wohnort:Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von Insurgent » 31.10.2007 11:59

Hallo André, nicht so schwarz sehen 8)

Was bedeutet denn gemeldet!

Ein Fundstück wird beschrieben und mit einer Fundmeldung abgegeben.

Aber das macht man ja auch nur mit besonderen Funden.
Wenn ich für jeden Knopf oder jedes Geschoss einen einzelne Fundmeldung schreiben müßte oder würde..............
Hinter den gemeldeten Funden steht natürlich eine gewisse Vorauswahl oder eine Zusammenfassung.
Und dann passt es auch wieder!!

Schöne Grüße von Jochim

Archaeos
Beiträge:661
Registriert:23.10.2005 08:49
Wohnort:Luxemburg

Beitrag von Archaeos » 31.10.2007 12:20

Pfälzer hat geschrieben: Oh, mal wieder Schätzungen ohne Hintergrund. Das bringt doch nichts. :?

Vielleicht denken die Briten einfach pragmatischer:

Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.


Jürgen
Ich habe auch schon mal die Zahl von über 100.000 Sondengängern für GB gelesen. Meine (geschätzte) Zahl ist dementsprechend sehr niedrig angesetzt.
Dennoch, selbst wenn, wie Insurgent richtig schreibt, eine Vorauswahl getroffen wurde (wer hat die gemacht, der Sucher oder der Archäologe oder der Museumskonservator?), dann ist die Zahl der Fundgegenstände immer noch bescheiden. Jedes noch so "minderwertige" Stück Metall von einer bestimmten Fundstelle kann diese aber vielleicht helfen, als Begräbnisstätte, Heiligtum, Werkstätte oder Wohngebäude zu identifizieren.

Eine solche Vorauswahl, wo nur angeblich wichtige und schöne Stücke gemeldet werden, davon halte ich überhaupt nichts! In dem Sch.... Handbuch für Sondengänger geht auch dauernd vom "Anmelden von wichtigen Funden" die Rede. Was wichtig ist, bestimmt nicht der Sondler, sondern der Archäologe. Auch auf anderen Foren wird immer nur vom Melden von "wichtigen" Funden" gesprochen. Jeder Fund kann seine Wichtigkeit haben! Ein verbogenes Aluteil kann z.B. Bestandteil eines vermissten abgeschossenen Jagdflugzeugs aus dem 2. WK sein. Der nicht ahnende Sucher wird es nicht erkennen und in den Schrotteimer werfen (möglicherweise wird der Sachbearbeiter in der archäologischen Behörde es auch nicht erkennen). Der Archäologe wird das Teil eines eisenzeitlichen Schläfenrings richtig erkennen, der Sondler wird es für ein abgedrehtes Gewinde aus Messing halten....
Gruß,
André

Benutzeravatar
Insurgent
Beiträge:233
Registriert:25.10.2005 08:13
Wohnort:Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von Insurgent » 31.10.2007 12:23

Nochmal dazu!

In England sind 8000 Detektorgänger gelistet, nach den Artikel und wenn von den 57000 Fundmeldungen 10% Zufallsfunde, Lesefunde und aus Grabungen kommen..d.H. ca 5700 Funde : 3=, ja wird denn in England so gut wie gar nicht gegraben :wink: oder finden die Archäologen bei einer Grabung nichts :?:

Bei fast allen von meinen Flächen wollen die Archäologen eine zusammengefasste Meldung haben

1 Meldung = 500 Fundstücke

Benutzeravatar
Insurgent
Beiträge:233
Registriert:25.10.2005 08:13
Wohnort:Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von Insurgent » 31.10.2007 12:32

Archaeos hat geschrieben: Der Archäologe wird das Teil eines eisenzeitlichen Schläfenrings richtig erkennen, der Sondler wird es für ein abgedrehtes Gewinde aus Messing halten....
Gruß,
André
Bei uns war auch schon mal anders rum. Bronzeobjekt wurde von den Archäologen für ein neuzeitlichen Beschlag gehalten und dann über ein Forum zu einer friesischen Fibel :!:

Richtig ist, das die Archäologie alle Fundstücke sehen sollte, weil nur sie den Überblick hat und mit der Zeit und Weiterbildung kann auch ein Sondler in Blei- oder Bronzeschmelz mehr sehen, als nur "Schrott"

Lojoer
Beiträge:619
Registriert:16.10.2005 20:31
Wohnort:Darmstadt

Beitrag von Lojoer » 31.10.2007 14:20

Hi Zusammen,
also mir kommt die Gesamtanzahl der gemeldeten Funde ebenfalls sehr niedrig vor, auch wenn es sich dabei z.T. um Sammelmeldungen handeln sollte.
Das von Archaeos beschriebene Phänomen bei den Meldungen zwischen wichtigen un unwichtigen Funden zu unterscheiden habe ich auch immer wieder beobachtet.
Das geht z.T. so weit, dass viele glauben mit einer einmaligen Meldung einer Fundstelle ihre Pflicht und Schuldigkeit getan zu haben.
Von erfahrenen Suchern hörte ich schon Sätze wie
"Die Münzen und Fibeln brauch ich nicht zu melden. Die Fundstelle ist den Archäologen von meiner Fundmeldung letztes Jahr bekannt."
oder
"Ich habe noch 5 halbierte Münzen gefunden, aber nur Schrott, da können die Archäologen nichts mit anfangen. Die hab ich grad wieder in den Acker geworfen"
Die Zitate könnte ich beliebig fortführen.
Ja, da ist noch einige Aufklärungsatrbeit notwendig.
Gruß
Jörg

Benutzeravatar
RayRedditch
Beiträge:319
Registriert:10.06.2006 08:42
Wohnort:Europe

Beitrag von RayRedditch » 31.10.2007 14:31

Aber Andre´ , viel von de funde das über 300 jahr alt sind, werden heute zu tagen nicht mehr von der FLO´s und PAS akseptieert, weil die habbe mehr als geng davon, oder die sind so beschädigt das die sowieso kein intresse an habben. Heute zu tagen in Englöand wolle die FLO´s und PAS nur rärität oder gold und silber haben ! Die haben sowieso manchmal mehrdere jahren nötig um ein fund aus zu werten, und Ich kenne leute die finden nur schrot !! Viele bekannten haben in 20 oder 30 jahre nicht einmal gold oder silber gefunden, einfach weil die kein reich haltigen felder haben, andere habe das schön.
Grüß Ray
Bin Ausländer, aber zuhause überall. Aber vorall bin Ich MENSCH !! Du Auch?

Benutzeravatar
Pfälzer/Jürgen Hahn
Beiträge:823
Registriert:01.10.2006 14:22

Beitrag von Pfälzer/Jürgen Hahn » 31.10.2007 14:41

Hi Jörg :D
Ja, da ist noch einige Aufklärungsarbeit notwendig.
Stimmt.

Es gibt bei der Bundeswehr dafür eine kleine Brücke oder Hilfestellung.

VENVÜ

V = Vormachen
E = Erklären
N = Nachmachen
V = Verbessern
Ü = Üben

Das bedingt aber bei unserem Hobby in erster Linie: Vertrauen, Akzeptanz, Toleranz und ein Miteinander auf gleicher Augenhöhe.

Jürgen

Benutzeravatar
Loenne
Site Admin
Beiträge:1169
Registriert:15.10.2005 19:01
Wohnort:Horst (Holstein)
Kontaktdaten:

Beitrag von Loenne » 31.10.2007 16:15

nertus hat geschrieben:(Versteh nur nicht warum Loenne hier wieder auf Konfrontation geht (Schatzsucher, Entschädigung..))
Wo gehe ich auf Konfrontation, wenn ich PERSÖNLICH das Wort "Entschädigungsregelung" im Zusammenhang mit der Ausführung meines HOBBYS nicht mag?

Gruß
Loenne

Archaeos
Beiträge:661
Registriert:23.10.2005 08:49
Wohnort:Luxemburg

Beitrag von Archaeos » 31.10.2007 19:42

RayRedditch hat geschrieben: Aber Andre´ , viel von de funde das über 300 jahr alt sind, werden heute zu tagen nicht mehr von der FLO´s und PAS akseptieert, weil die habbe mehr als geng davon, oder die sind so beschädigt das die sowieso kein intresse an habben. Heute zu tagen in Englöand wolle die FLO´s und PAS nur rärität oder gold und silber haben !
Genau das ist es, was ich und die meisten Kollegen Archäologen auf dem europäischen Festland am englischen System bemängele: Objektfixierte Museumskonservatoren, die lediglich an spektakulären Funden interessiert sind. Nein danke!
RayRedditch hat geschrieben:Die haben sowieso manchmal mehrdere jahren nötig um ein fund aus zu werten, und Ich kenne leute die finden nur schrot !! Viele bekannten haben in 20 oder 30 jahre nicht einmal gold oder silber gefunden, einfach weil die kein reich haltigen felder haben, andere habe das schön.
Grüß Ray
Kannst du mir bitte diesen Sch....-Sondeltourismus des Jimmy "Sierra" Normandi aus den USA erklären, wo bei dessen Tourismusausflügen in GB Gold- und Silbermünzen zutage treten?
Wird da ausschliesslich auf Superfundstellen gesucht oder sind die angeblichen Gold- und Silberfunde lediglich "Köder", um leichtgläubige, geistig minderbemittelte Amis für die Touren anzulocken? Ich tippe auf letztere Möglichkeit.
André

Benutzeravatar
RayRedditch
Beiträge:319
Registriert:10.06.2006 08:42
Wohnort:Europe

Beitrag von RayRedditch » 31.10.2007 20:32

Archaeos hat geschrieben:
RayRedditch hat geschrieben: Aber Andre´ , viel von de funde das über 300 jahr alt sind, werden heute zu tagen nicht mehr von der FLO´s und PAS akseptieert, weil die habbe mehr als geng davon, oder die sind so beschädigt das die sowieso kein intresse an habben. Heute zu tagen in Englöand wolle die FLO´s und PAS nur rärität oder gold und silber haben !
Genau das ist es, was ich und die meisten Kollegen Archäologen auf dem europäischen Festland am englischen System bemängele: Objektfixierte Museumskonservatoren, die lediglich an spektakulären Funden interessiert sind. Nein danke!

Glaube mir, der meiste Englische Sondergänger sind auch nicht begeisterd von, aber das sind deiner kollegen Andre´
RayRedditch hat geschrieben:Die haben sowieso manchmal mehrdere jahren nötig um ein fund aus zu werten, und Ich kenne leute die finden nur schrot !! Viele bekannten haben in 20 oder 30 jahre nicht einmal gold oder silber gefunden, einfach weil die kein reich haltigen felder haben, andere habe das schön.
Grüß Ray
Kannst du mir bitte diesen Sch....-Sondeltourismus des Jimmy "Sierra" Normandi aus den USA erklären, wo bei dessen Tourismusausflügen in GB Gold- und Silbermünzen zutage treten?
Wird da ausschliesslich auf Superfundstellen gesucht oder sind die angeblichen Gold- und Silberfunde lediglich "Köder", um leichtgläubige, geistig minderbemittelte Amis für die Touren anzulocken? Ich tippe auf letztere Möglichkeit.
André
Volgens mir ja. Aber auch als was "echt" gefunden werden, muss das bei dem FLO und PAS gemeldet worden, und darfe nur mittgenomen worden als es durch das systeem fertig gesteld ist. Viel Holländer sind auch sauer das nach zwei jahre funden sind noch immer fast in dem Englische system !
Grüße Ray
Bin Ausländer, aber zuhause überall. Aber vorall bin Ich MENSCH !! Du Auch?

Benutzeravatar
RayRedditch
Beiträge:319
Registriert:10.06.2006 08:42
Wohnort:Europe

Beitrag von RayRedditch » 31.10.2007 20:44

Hier das neue in dem alte gesetz in England


http://www.gloucestershire.gov.uk/index ... cleid=6318

Grüße Ray
Bin Ausländer, aber zuhause überall. Aber vorall bin Ich MENSCH !! Du Auch?

Benutzeravatar
RayRedditch
Beiträge:319
Registriert:10.06.2006 08:42
Wohnort:Europe

Beitrag von RayRedditch » 20.11.2007 18:20

Archaeos hat geschrieben:
RayRedditch hat geschrieben: Aber Andre´ , viel von de funde das über 300 jahr alt sind, werden heute zu tagen nicht mehr von der FLO´s und PAS akseptieert, weil die habbe mehr als geng davon, oder die sind so beschädigt das die sowieso kein intresse an habben. Heute zu tagen in Englöand wolle die FLO´s und PAS nur rärität oder gold und silber haben !
Genau das ist es, was ich und die meisten Kollegen Archäologen auf dem europäischen Festland am englischen System bemängele: Objektfixierte Museumskonservatoren, die lediglich an spektakulären Funden interessiert sind. Nein danke!
RayRedditch hat geschrieben:Die haben sowieso manchmal mehrdere jahren nötig um ein fund aus zu werten, und Ich kenne leute die finden nur schrot !! Viele bekannten haben in 20 oder 30 jahre nicht einmal gold oder silber gefunden, einfach weil die kein reich haltigen felder haben, andere habe das schön.
Grüß Ray
Kannst du mir bitte diesen Sch....-Sondeltourismus des Jimmy "Sierra" Normandi aus den USA erklären, wo bei dessen Tourismusausflügen in GB Gold- und Silbermünzen zutage treten?
Wird da ausschliesslich auf Superfundstellen gesucht oder sind die angeblichen Gold- und Silberfunde lediglich "Köder", um leichtgläubige, geistig minderbemittelte Amis für die Touren anzulocken? Ich tippe auf letztere Möglichkeit.
André
Und hier ein zitat aus ein Englische forum, genau drüber gehts ;
(Quote)
Another controversial issue is SEEDING at rallies....
Some of these rallies are now big business and us detectorists can be quite an impatient bunch at times...if finds do not 'appear' on a pretty regular basis then some people stop attending if they have other options. I been on rallies and heard after one unproductive day people saying 'i won't be coming on *****'s rallies again' -its cost me £15 quid and i found nowt'! The pressure is there to ENSURE at least something is found.
A case comes to mind of a rally i was on last year where some roman coins came up in one small area - within minutes approx 50 detectorists were hammering the area and did so for the next hour.
I wandered past the same area on my way back to the car and found a sestertius and radiate ON THE SURFACE approx 10 feet apart in the area everyone had been hammering - there is NO WAYthese coins could have been missed so unless they we dropped from someones finds pouch they were 'placed' for someone to find - looking at how clean the coins were and the totally different patinas i know which i think more likely !
I've also been on a couple of rallies where ALL the 'interesting' finds have come out in small areas next to where the cars are parked - the easiest area to seed unless you want suspicious footsteps all over a recently planted damp field.
(End Quote)

Gruß Ray
Bin Ausländer, aber zuhause überall. Aber vorall bin Ich MENSCH !! Du Auch?

Archaeos
Beiträge:661
Registriert:23.10.2005 08:49
Wohnort:Luxemburg

Beitrag von Archaeos » 22.11.2007 12:04

RayRedditch hat geschrieben: ...
Und hier ein zitat aus ein Englische forum, genau drüber gehts ;
(Quote)
Another controversial issue is SEEDING at rallies....
Some of these rallies are now big business and us detectorists can be quite an impatient bunch at times...if finds do not 'appear' on a pretty regular basis then some people stop attending if they have other options. I been on rallies and heard after one unproductive day people saying 'i won't be coming on *****'s rallies again' -its cost me £15 quid and i found nowt'! The pressure is there to ENSURE at least something is found.
A case comes to mind of a rally i was on last year where some roman coins came up in one small area - within minutes approx 50 detectorists were hammering the area and did so for the next hour.
I wandered past the same area on my way back to the car and found a sestertius and radiate ON THE SURFACE approx 10 feet apart in the area everyone had been hammering - there is NO WAYthese coins could have been missed so unless they we dropped from someones finds pouch they were 'placed' for someone to find - looking at how clean the coins were and the totally different patinas i know which i think more likely !
I've also been on a couple of rallies where ALL the 'interesting' finds have come out in small areas next to where the cars are parked - the easiest area to seed unless you want suspicious footsteps all over a recently planted damp field.
(End Quote)

Gruß Ray
Danke Ray,
Ich hatte mir schon fast gedacht, dass einige Suchgelände im voraus mit Gegenständen präpariert (gespickt) wurden.
André

Antworten