Seite 1 von 3

Unbesunge Helden ! Nennt der Kulturminister die Sondler....

Verfasst: 30.10.2007 00:27
von StefanGlabisch/Entetrente
:D Neue Töne aus dem Königreich =>

Über 90 % aller Funde von Sondengängern gemacht und gemeldet.

Mehr als 57566 neue Objekte......


http://www.guardian.co.uk/g2/story/0,,2 ... e_continue

Verfasst: 30.10.2007 10:41
von Markus
das ist eben England Stefan :wink: ,
und nicht Deutschland :roll:, in den
Niederlanden ist es genauso wie in UK 8) .
Ist schon traurig in Deutschland.

Verfasst: 30.10.2007 11:14
von Insurgent
Aber es tut sich was. :D

Beim letzten Tag der Archäologie in Schleswig Holstein ist die Detektorgruppe und Ihre Erfolge in fast jedem Vortrag mit erwähnt worden. :!:

Schöne Grüße von Jochim

Verfasst: 30.10.2007 11:57
von Loenne
Da sind wir doch gar nicht so schlecht wie ich immer dachte. Unsere Gruppe hat mit den Dänen zusammen auf einem einzigen historischen Platz bereits mehr als 11.000 Funde gemacht, plus ein paar tausend an anderen Stellen. :wink:

Gruß
Loenne

PS: Das wird schon noch - nur Geduld!

Re: Unbesunge Helden ! Nennt der Kulturminister die Sondler

Verfasst: 30.10.2007 15:46
von nertus
StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben::D Neue Töne aus dem Königreich =>

Über 90 % aller Funde von Sondengängern gemacht und gemeldet.

Mehr als 57566 neue Objekte......
pfffff....Anfänger...!!!
Bei mir sind 100 % meiner Funde gemeldet.
(OK ich gestehe... bis auf die Krohnkorken und Dosenlaschen ;-) )

Verfasst: 30.10.2007 16:59
von Loenne
Hallo Nertus,

da hast Du etwas falsch verstanden. 90% ALLER gemeldeten Funde wurden von Sondengängern ENTDECKT und dementsprechend zu 100% gemeldet, da man von den nichtgemeldeten ja schließlich auch nichts wissen kann. Lediglich 10% der gemeldeten Funde kommen aus anderen Bereichen (Lesefundsucher, Zufall, Grabungen usw.)

Gruß
Loenne

Verfasst: 30.10.2007 19:38
von Lojoer
Hi,
bei einer derartigen Menge von Meldefunden frage ich mich natürlich, wieviel Funde werden auch in England eben nicht gemeldet.
Auch in Deutschland gibt es ja Bundesländer in denen eine Nachforschungsgenehmigung relativ einfach zu bekommen ist. Trotzdem gibt es auch in diesen Bundesländer ungenehmigtes Sondegehen.
Warum ist das so, wenn man doch mit einer Genehmigung keinerlei Nachteile hat?

Verfasst: 30.10.2007 21:12
von Walter Franke
Hi,

auch in den BL mit Genehmigung wird es weiterhin Raubgräber und illegale Sucher geben, weil die ersteren ohnehin keinen Bock auf das Amt haben und den anderen ist der Aufwand schlicht zu viel.

Die Genehmigungen sind mit zu hohen Auflagen verbunden, kosten sogar teilweise noch Geld, Entschädigungsregeln sind wachsweich im DSchG formuliert, Sucher sind nicht bei der Gemeindeunfallversicherung versichert und deren mehr. Kundenfreundlich sieht anders aus.

Viele Grüße

Walter

Was....

Verfasst: 30.10.2007 21:30
von StefanGlabisch/Entetrente
Was noch dazu kommt:

Etliche haben sich über die Jahre "ansehnliche" Sammlungen geschaffen.

Und trauen sich jetzt nicht mehr einen Amts-Kontakt aufzunehmen.

Weil sie doch befürchten dafür angegangen zu werden.


Es gibt noch viele Gründe mehr.

Andererseits: Es gibt reichlich angebliche REINE Lesesucher. Ehrenamtlich......
Unterstützt vom Amt. Die teils mehr als einen Detektor ihr eigen nennen.
Irgendwo stimmt da auch was nicht. :wink:




Oh, noch was:
Viele sind als Raubgräber unterwegs weil > Sich KEINER fand der sie aufklärte: Das es auch anders geht.

DAS ist ein hoher Prozentsatz. :?

Verfasst: 30.10.2007 21:48
von Loenne
Walter Franke hat geschrieben:Die Genehmigungen sind mit zu hohen Auflagen verbunden, kosten sogar teilweise noch Geld, Entschädigungsregeln sind wachsweich im DSchG formuliert, Sucher sind nicht bei der Gemeindeunfallversicherung versichert und deren mehr. Kundenfreundlich sieht anders aus.
Hallo Walter,

haue bitte nicht alles durcheinander. Das die Auflagen zu hoch sind ist wohl eher ein Witz. In den Bundesländern wo es Genehmigungen gibt, braucht man teilweise nur einen Antrag stellen und fertig. In anderen muss man 3-4 Lehrgänge besuchen. Im Verhältnis zu der Verantwortung, die wir anschließend tragen eine Lachnummer. Wem das zuviel ist, der sollte sich ein anderes Hobby suchen.

Bei den Kosten stimme ich Dir zu. Das kann und darf bei ehrenamtlichen Helfern nicht sein. Ist aber wohl auch eher die Ausnahme (immer noch zuviel).

"Entschädigungsregelung" finde ich persönlich ein fürchterliches Wort (genau wie "Schatzsucher"). Wer wird denn auf dieser Welt für sein Hobby entschädigt? Zwingt Dich doch niemand zu Suchen. Das machst Du völlig freiwillig - warum solltest Du also entschädigt werden. Es ist Dir doch gar kein Schaden entstanden. :wink:

Versicherung stimmt auch nur teilweise. Wir in SH sind z. B. versichert und ich meine, dass dies auch in einigen anderen BL so ist.

Gruß
Loenne

PS: Kontrolliere bitte einmal Deine Mailaddi im Profil. Benachrichtigungsmails kommen immer zurück.

Verfasst: 30.10.2007 22:37
von Störtebecker
Hi Jörg,

die Zahlen kannst du für andere Sucher/Länder aber nicht hochrechnen. Die zB 11000 Funde von einer Stelle ist auch nicht irgendeine Stelle. Hier wird auch jeder Bleischmelz usw mit eingemessen. Der Otto normal Sucher wird diese kleinen Stückchen nie mitnehmen-geschweige einen Grund erkennen sie einmessen zu müssen.

Gruß Michael

Verfasst: 31.10.2007 01:07
von RayRedditch
In England ist jetzt alles alter wie 300 jahr zu melden (Ausser schrott), und auf viel club digs, rallies, und club abends, sind FLO´s (Find Liason Officers) dabei um die scrott von das gute zu trennen. :D
So konte es auch hier funktionieren mit ein bischen zusammen arbeit von der DMA´s !

Verfasst: 31.10.2007 08:33
von nertus
Loenne hat geschrieben:Hallo Nertus,

da hast Du etwas falsch verstanden. 90% ALLER gemeldeten Funde wurden von Sondengängern ENTDECKT und dementsprechend zu 100% gemeldet, da man von den nichtgemeldeten ja schließlich auch nichts wissen kann. Lediglich 10% der gemeldeten Funde kommen aus anderen Bereichen (Lesefundsucher, Zufall, Grabungen usw.)

Gruß
Loenne
Ja, sollte ja auch eher ein Spaß gewesen sein.
Trotzdem danke für deine Aufklärungsversuche...

Ich denke im großen und ganzen haben Walter und Stefan oben absolut recht.
(Versteh nur nicht warum Loenne hier wieder auf Konfrontation geht (Schatzsucher, Entschädigung..))

Die Fundmeldungen kann man nicht auf die Funddichte übertragen.
Wenn eine Detektorengruppe gezielt auf ein Gebiet „geschickt“ wird
so ist die Anzahl der Funde dort wohl höher als die Zahl der Funde
welche in „Eigenregie“ geborgen werden können.

Zum Schatzsucher möchte ich auch wieder und wieder etwas sagen:
Ohne die Begriffe Schatz oder Schatzsuche würde sich kein Otto Normalbürger
in Richtung Archäologie entführen lassen. (Zumindest wesentlich weniger)
Was also ist dabei diese Begriffe ebenso „zu nutzen“ wie die „gehobene Archäologie“ ?
Lojoer hat geschrieben:...Auch in Deutschland gibt es ja Bundesländer in denen eine Nachforschungsgenehmigung relativ einfach zu bekommen ist. Trotzdem gibt es auch in diesen Bundesländer ungenehmigtes Sondegehen.
Warum ist das so, wenn man doch mit einer Genehmigung keinerlei Nachteile hat?
Kleiner Zusatz zu oben:
Unter anderem weil man es in Deutschland sehr stark zu spüren bekommen kann
was von einem gehalten wird. Mir ist eine mündliche Äußerung eines Archäologen
bekannt die lautet: Es ist mir lieber wenn das alte Zeug im Boden verrottet
als das es mir ein Sondengänger bringt...!!!! (Das muß man erst mal setzen lassen)

Und hier sage ich nur: Respekt vor den Leuten die trotzdem Fundberichte schreiben
und Ihre Funde Melden und ins Museum abgeben.

Also wie immer: Schwarze Schafe gibt es auf beiden Seiten.
Ich halte das wie folgt:

Ich suche mir die Guten raus und der Rest kann sich über die Ergebnisse informieren...

Verfasst: 31.10.2007 09:57
von Lojoer
Walter führt zwei Gründe auf die zur Nichtmeldung von Funden führen
Walter Franke hat geschrieben:Hi,
auch in den BL mit Genehmigung wird es weiterhin Raubgräber und illegale Sucher geben, weil die ersteren ohnehin keinen Bock auf das Amt haben und den anderen ist der Aufwand schlicht zu viel.
Neben einer weiteren von Stefan genannten Gruppe, nämlich die, die sich der Gesetzeslage nicht bewusst sind, gibt es jedoch noch eine Gruppe von Suchern, die Funde nicht melden.
Diese nicht kleine Gruppe wird von uns oft totgeschwiegen.
Es sind nämlich solche, die vom Intellekt her gar nicht in der Lage sind Fundmeldungen abzugeben oder sich z.B. über das Internet hinsichtlich des entsprechenden Procedere zu informieren.
Ich weiß, das mag jetzt überheblich klingen, aber es ist einfach ein Fakt. Mir sind etliche solcher Sucher bekannt, die ich von dem genehmigten Suchen überzeugt habe und denen ich immer wieder Hilfe bei dem Verfassen von Fundmeldungen geben muss.
Wir können einfach nicht davon ausgehen, dass sich alle Sucher so intensiv mit der Materie auseinandersetzten, wie es für uns hier eine Selbstverständlichkeit zu sein scheint.

Verfasst: 31.10.2007 10:29
von Archaeos
Loenne hat geschrieben:Hallo Nertus,

da hast Du etwas falsch verstanden. 90% ALLER gemeldeten Funde wurden von Sondengängern ENTDECKT und dementsprechend zu 100% gemeldet, da man von den nichtgemeldeten ja schließlich auch nichts wissen kann. Lediglich 10% der gemeldeten Funde kommen aus anderen Bereichen (Lesefundsucher, Zufall, Grabungen usw.)

Gruß
Loenne
Völlig richtig! Du hast den Denkfehler entdeckt. Nun rechne mal, wieviel Funde ein Sucher in Großbritannien pro Jahr getätigt hat: 57566 Funde bei etwa genau so viel Sondengängern :shock: :shock: :shock:
Selbst bei nur 20.000 oder 30.000 Suchern würde die Bilanz erschreckend gering ausfallen.
In anderen Worten, das hoch gepriesene britische Vorzeigemodell (portable antiquities scheme, kurz PAS) ist auch nicht das Gelbe vom Ei :roll:
André