Programm 2008 > Raub- und Schatzgräber

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

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Archaeos
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Beitrag von Archaeos » 09.12.2008 07:12

masterTHief hat geschrieben:Hallo André,
der Verzicht auf den Ankauf kann ja wohl nicht als probates Mittel gegen die Raubgräberei betrachtet werden.
1. Oh doch. Schliesslich gehören gerade Museen zu den Hauptabnehmern archäologischer Spitzenfunde. Fallen sie weg, haben es Hehler schwerer, die geklaute Ware abzusetzen
2 Archäologen/Museumkuratoren besitzen eine Ethik und handeln gemäss einer Deontologie, zumindest sollten sie es tun. Kaufen Archäologen einen wichtigen Fund, um ihn vor dem Verschwinden im Antikenmarkt zu retten, dann machen sie sich der Hehlerei schuldig ...
masterTHief hat geschrieben:Der Raubgräber wird seinen Abnehmer schon finden und das wissenschaftlich interessante, aber nicht auswertbare objekt ist futsch.
Gruß
Rudolf
Hört sich fast an, als ob man mit Raubgräbern zusammenarbeiten soll .. :evil: :evil:

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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 09.12.2008 07:58

:D Auch kann ich bei dem Stichwort " Ethik " nur warnen, Gefälligkeits- oder bezahlte Pedigree für Funde ohne Herkunftsnachweis zu erstellen !

Diese machen den denkbaren Raubgräberfund erst richtig wertvoll. :wink: Und reinigen fast seine leider geplünderte Natur.
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Beitrag von Archaeos » 09.12.2008 08:36

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben::D Auch kann ich bei dem Stichwort " Ethik " nur warnen, Gefälligkeits- oder bezahlte Pedigree für Funde ohne Herkunftsnachweis zu erstellen !

Diese machen den denkbaren Raubgräberfund erst richtig wertvoll. :wink: Und reinigen fast seine leider geplünderte Natur.
Zustimmung!

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Beitrag von masterTHief » 09.12.2008 17:00

André schrieb:

"Oh doch. Schliesslich gehören gerade Museen zu den Hauptabnehmern archäologischer Spitzenfunde."

Das sieht vielleicht nur so aus, denn über die Menge der (Schwarz-)Abnehmer gibt es wohl kaum verläßliche Statistiken.
Die Museen sind nur die bekannten Abnehmer, weil deren Ankäufe nicht imunkeln geschehen können.

Der Raubgräber madcht trotzdem weiter, er ist ein Serientäter, unverbesserlich und oftmals unter Zwang und neurotisch handelnd.

Gruß

Rudolf (masterTHief) Patzwaldt
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Beitrag von masterTHief » 09.12.2008 17:08

Und...

er schrieb auf meinen folgenden Eiinwand:

"masterTHief hat Folgendes geschrieben:
Der Raubgräber wird seinen Abnehmer schon finden und das wissenschaftlich interessante, aber nicht auswertbare Objekt ist futsch."

weiter:

"Hört sich fast an, als ob man mit Raubgräbern zusammenarbeiten soll .. "

Erst einmal nicht jeden Sondengänger in die Raubgräber-Ecke befördern. Dann mit diesen meldenden Nicht-Raubgräbern zusammenarbeiten.
Das Schatzregal abschaffen, damit noch mehr Zufallsfinder meldewillig werden.
Mit den verbleibenden Raubgräbern die Zusammenarbeit in Richtung Vernunft (Kaufpreis oder Entschädigung) suchen.
Da wäre schon vieles erledigt.

masterTHief
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Beitrag von Mole » 09.12.2008 18:36

Mal ein bisschen provokant ...

Wenn diese "Raubgräber" - nicht jene, die aktive Ausgrabungen plündern oder bekannte BD etc. "heimsuchen" - also jene, die losziehen und was Neues "entdecken", und so sozusagen den Archäologen "die Drecksarbeit abnehmen" ;), wenn also die "Raubgräber" entsprechend "entlohnt" bzw. "belohnt" werden, sehe ich das nur als mehr wie gerechtfertigt an. Ob das nun ein (lokales) Museeum, ein archäolog. Institut oder die Staatsarchäologie ist, ist dabei fast Nebensache, Hauptsache das Teil wandert nicht in die Vitrine eines "besserbemittelten" Pseudosammlers :)

Wenn die "Staatsarchäologie" etwas mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben würde ... und vielleicht auf diesem Wege mehr Mittel loseisen könnte, dann würden die sich auch über diese "Fundschwemme" freuen können ... ;)

Soll heissen:
Das Problem liegt bei den "Geldgebern" (=Staat = Steuerzahler etc.) ... solange die Archäologie in der Öffentlichkeit nur "wahrgenommen" wird, wenn "Himmelsscheiben" auftauchen, oder vor der Haustüre 'ne römische Wasserleitung freigelegt wird, ist alles wettern gegen die "bösen" SG in der Öffentlichkeit irgendwie "scheinheilig" und hat was von einer gewissen "Missgunst" ...
Schöne Grüsse

Ralf

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Und weiter...

Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 29.12.2008 08:48

http://www.bcpages.de/museum/raubgrabpa ... er_p3.html

Es stellt sich nur die Frage ob der "Goldrausch" die Kleinen nicht eher animiert. :roll:
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Beitrag von Walter Franke » 29.12.2008 18:07

Moin,

es ist nicht einzusehen, dass der Steuerzahler für den Fundankauf aufkommen soll. In England werden diese Gelder durch eine Rubbellotterie erwirtschaftet.

Bei uns gibt es auch so etwas, aber diese Gelder fließen in den Erhalt von Baudenkmälern. Dann gibt es noch die öffentlichen Sparkassen aus deren Gewinnen man ebenfalls die Gelder für den Fundankauf bezahlen kann.

Leider wird diese Idee bei DIGS abgelehnt (siehe die zurückliegenden Diskussionen darüber) weil sie vom VDSH kommt.

Viele Grüße

Walter

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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 29.12.2008 21:22

Walter Franke hat geschrieben:...weil sie vom VDSH kommt.

Ne, Walter ! Nur weil die Meisten hier wohl aus Spaß und Freude am Hobby und der archäologischen Suche sondieren.
Da ist das Geld so total im Hintergrund, das es nicht mal als Anreiz durchgeht, dieses zu fordern.
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