Meteoritensucher = Raubgräber?

[fronzel]

Hallo,

ich bin ganz neu im thema sondengänger & co.

Sammle seit einigen Jahren Meteoriten und durch eine Anzeige in einer Zeitschrift bin ich auf Metallsuchgeräte aufmerksam geworden, in der beworben wurde daß man mit so einem Gerät Meteoriten in bis zu 2 Meter Tiefe ausmachen kann.

Meine erste Idee war, daß selbstgefundene Meteoriten die Sammlung wesentlich interessanter machen würden als bei ebay gekaufte, also habe ich mich auf diversen Webseiten erst mal schlau gemacht was man so über Metallsuchgeräte wissen sollte.

Da kam dann auch schon der rechtliche Hammer - Sondengänger brauchen ja praktisch immer und überall eine behördliche Genehmigung um überhaupt den Spaten in den Boden zu stechen, ansonsten ist man ja gleich Raubgräber weil man irgendwelche historischen Artefakte klauen könnte. Zumindest habe ich es so verstanden.

Mich interessieren aber ehrlich gesagt nur Meteoriten, die meines WIssens nach ja nicht als Archäologische Objekte gelten.

Deshalb einige Fragen:


- Brauche ich eine Genemigung von irgendeinem Amt um nach Meteoriten suchen zu dürfen?

- Wenn ich dann endlich suchen darf und ich finde statt einem Meteoriten irgenein Archäologisches Artefakt, wo liefere ich das dann ab? Oder habe ich mich dann schon strafbar gemacht und werfe es lieber weg?


Bin im Moment etwas verwirrt ob ich überhaupt irgendwo suchen darf, danke im Vorraus für eine Antwort.

[StefanGlabisch/Entetrente]

Hallo Fronzel,
da wir nicht wissen aus welchem Bundesland du schreibst bleibt uns eigentlich nur diese Empfehlung : Zeichne auf einer Karte dein beabsichtigtes Suchgebiet ein. Damit sprichst du bei der unteren Denkmalbehörde vor.

Frage ob sich in diesem Gebiet eingetragene oder vermutete Bodendenkmäler befinden. Sollte dieses der Fall sein wird man dir dieses Gebiet in der Regel nicht erlauben.
Besteht aber weder die Vermutung noch Eintragungen in den Plänen des Amtes wird man dir wahrscheinlich die Suchmöglichkeit nach Meteoriten einräumen.

Besten Gruß

Stefan

[Lojoer]

Ergänzend zu Stefan,
möchte ich nur ausführen, dass Du das mit den 2m Suchtiefe mal schnell vergessen solltest. Da hat man sich ja wohl um einiges vertan. 20cm ist da realistischer.
Um Dein Ersuchen beim LDA zu unterstützen solltest Du zum Gespräch vielleicht ein paar Fotos von Deiner Sammlung mitnehmen und auch ein paar Einzelstücke.

[masterTHief]

Hallo fronzel,

wenn nicht zu befürchten ist, daß Bodendenkmäler durch Deine Meteoritensuche gefäghrdet sein dürften, sollte bei entsprechender Darstellung Deiner auf das Auffinden von Meteoriten gerichteten Tätigkeit die Denkmalschutzbehörde nicht entgegenstehen.
Insoweit möchte ich den Äußerungen von Stefan und Lojoer nur hinzufügen, daß die Eindringtiefe von Detektoren in der Regel dem Spulendurchmeser entspricht, Du bestenfalls Oberflächenfunde tätigen wirst.
Das ist ausreichend, weil sich Meteoriten(teile) nicht tief in den Boden bohren, und sollte als Argument auch gegenüber der Denkmalbehörde angeführt werden.
Die Metoritenstücke von "Neuschwanstein" sind ohne Detektoren mit bloßem Auge gefunden worden - keine Eingriffe in den Boden!
Für die Denkmalbehörden Bayerns waren und sind die Meteoritensucher betreffend "Neuschwanstein", dessen größter Teil noch immer gesucht wird, kein Thema, auch wenn sie mit Detektoren "bewaffnet" sind.
Im Zweifel wende Dich einmal vertrauensvoll an Rechtsanwalt Dr. Robert Selk, München, Königinstraße.
Der hat einmal die Interessen des Finders eines "Neuschwanstein"-Teiles vertreten hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse und Kaufmodalitäten mit dem Feistaat Bayern.
Das ging alles problemlos über die Bühne.
Auch die Mitarbeiter des Europeen Fireball Net, Zentrale in Augsburg, haben bei ihrer Suche nach dem "Neuschwanstein"-Filetstück mittels Detektors die Archäologen nicht zu fürchten.

Viel Erfolg bei Deiner Suche

masterTHief als "Neuschwanstein"-Fan