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Endlich, Ebay arbeitet mit den Denkmalbehörden zusammen ...

Verfasst: 10.10.2006 08:26
von Archaeos
Hallo,
Pierre Angeli, Sekretär der Fnudem (dem Gegenstück von DIGS in Frankreich), hat mir gestern folgenden Link geschickt:
http://www.computeractive.co.uk/compute ... op-illegal
Hierin steht dass ebay.co.uk ankündigt, mit den britischen Denkmalbehörden zusammenzuarbeiten, um den Verkauf von illegal geborgenen Kulturgütern zu unterbinden. Wann geschieht dies endlich auch in den anderen Ländern (Deutschland, Frankreich, ...), wo ebay eine Filiale hat?
André

Verfasst: 10.10.2006 08:35
von Gladiator
Meine These für eine Antwort:

Dann wenn Ebay-DE / FR genügend schwarze Zahlen schreiben um anschl. das Image aufzupolieren :)

Verfasst: 10.10.2006 10:54
von jupppo
An den schwarzen Zahlen dürfte es wohl kaum scheitern!

Ich glaube auch nicht, dass sich das Problem über den Handel in den Griff bekommen lässt.

Es führt eher dazu, dass Fundorte und Funde umdeklariert werden.

Im Grunde finde ich das jetzige System gar nicht so schlecht, da es immer noch genug Dumme gibt, die offen in die Artikelbeschreibung schreiben, das es sich um Detektorfunde aus dem Inland handelt. So ergibt sich zumindest für die Strafverfolgungsbehörden ein Anhaltspunkt.

Würde eine entsprechende Deklaration von eBay vor dem Verkauf verlangt werden, hätte dies zur Folge, das alle Funde ausschließlich aus Altsammlungen und legalen Quellen stammen würden, zumindest offiziell!

Hier geht es leider ausschließlich um das aufpolieren des eBay Image.

Funde aus Raubgrabungen vom Balkan bei Ebay

Verfasst: 12.08.2007 20:12
von Skarven
Ich bin Journalist und habe etwas recherchiert. Dabei habe ich festgestellt, dass Funde aus Raubgrabungen in Serbien, Bulgarien und Rumänien bei Ebay angeboten werden. In diesen Ländern weiß man nichts davon, folglich tappen die Behörden dort total im Dunkeln. Es ist unglaublich, mit welcher unverhohlenen Dreistigkeit diese Artikel bei Ebay angeboten werden. Habt Ihr ähnliche Beobachtungen gemacht?

Hallo ....

Verfasst: 12.08.2007 20:37
von StefanGlabisch/Entetrente
:D Hallo Skarven,

natürlich wissen die Behörden nur zu gut was da alles so über ihre Grenze gebracht wird.
In manchen Ländern ist es wohl an der Tagesordnung das gewaltige Tiefpflüge ganze Gräberfelder umwerfen und z.B. Schulkinder die auf der Oberfläche liegenden Antiken zusammensammeln.
Per kg werden sie von der Grabungsmafia dafür bezahlt. Natürlich für einen Hungerlohn.

Das mag kaum zu glauben sein, aber es gab seinerzeit angeblich ein Krankenhaus in Russland das West-Medikamente auf diese Art bezahlte.

Hier mal einen für dich bestimmt interessanten Link:



http://www.nationalgeographic.de/php/ma ... story3.htm

ganz dummdreist und unverhohlen

Verfasst: 13.08.2007 17:56
von Skarven
Ich habe einen der Anbieter nach der Herkunft der Funde gefragt. Und er hat sogar ganz ehrlich und in gebrochenem Englisch geantwortet. Unglaublich, aber jetzt habe ich sie!

So...

Verfasst: 13.08.2007 22:16
von StefanGlabisch/Entetrente
Hallo Skarven,
vermutlich läßt sich so kaum etwas dagegen unternehmen.


Es sei denn : Man kauft diese Funde nicht !
Und klärt (gerade in deinem Beruf !!) möglichst viele Menschen über die Umstände auf unter denen die Antiken hier angeboten werden können.
Dann regelt das der Markt.

NUR DAS funktioniert.


Besten Gruß

Stefan

Verfasst: 16.08.2007 20:15
von Skarven
Wenn der Artikel veröffentlicht ist, schreibe ich hier mehr darüber. Noch geht es nicht.


Grüße!

Verfasst: 16.08.2007 21:06
von StefanGlabisch/Entetrente
:D Hallo Skarven,

da würden wir uns sehr darüber freuen.

Nachdem Thomas Claus, Berlin hier:
http://www.landesarchaeologen.de/publ/k ... m2005.html
berichtete ist es oftmals gerade für Journalisten schwer an die nötigen Informationen zu kommen.

Wir sind gespannt.


Besten Gruß

Artikel in Netzeitung

Verfasst: 11.09.2007 19:52
von Skarven
Der Artikel: http://www.netzeitung.de/internet/723154.html
Ich habe inzwischen einiges mehr erfahren und würde ihn jetzt anders schreiben. Aber der Artikel steht für meinen damaligen Kenntnisstand.

Hallo....

Verfasst: 11.09.2007 21:59
von StefanGlabisch/Entetrente
:D Hallo Skarven,
der Artikel ist mir direkt positiv aufgefallen. Sehr gut geschrieben !

Wobei dieses ja ein Witz ist : " Zudem betont Ebay in Bezug auf seine Richtlinie, dass die Entscheidung, ob Angebote mit ihren Grundsätzen im Einklang stehen, allein beim Unternehmen selbst liege."

Das hieße nämlich das auch jeder Hehler sich dies auf die Fahnen schreiben könnte. Läge ja in seinem Ermessen was er da verkauft.

Nun, man wird auf Dauer auch Ebay "zumuten" müssen sich die Waren (in dem Fall halt problematische Antiken) genau anzusehen.
Und liegt eine Straftat vor wäre auch Ebay reif.

Fragt sich nur ob der "politische Wille" in Form käuflicher Menschen dies überhaupt will oder durchdrücken mag. :roll:

Prima Artikel ! Mache weiter so.

Besten Gruß

Verfasst: 12.09.2007 06:14
von Skarven
Danke! :D

Verfasst: 12.09.2007 11:09
von Daniel
Kann es sein,daß Ebay bei Geboten über 100 Euro neuerdings die Bieternamen ausblendet? :shock:
Bin jetzt schon über ein paar Auktionen gestolpert, wo es dann nur Bieter 1,Bieter2 etc. heißt.
Als Beispiel:http://cgi.ebay.de/Bartmannskrug-origin ... dZViewItem
Da wird dem Schmuh aber alle Türen geöffnet. :shock:

Gruß Daniel

Verfasst: 12.09.2007 12:59
von Pfälzer/Jürgen Hahn
Hi Daniel. :D

Nee, der Verkäufer schließt von Anfang an die Käufernamen aus. :cry:

Und je nach Rangfolge der Gebote, bleibt der Bieter mit Nummer in der Anzeige. Bisher stand dort halt, Mitgliedsname wird nicht veröffentlicht, oder so ähnlich. Jetzt behält jeder Bieter seine Nummer.

Jürgen

Verfasst: 12.09.2007 20:46
von Daniel
Nene,daß ist nicht nur bei Antikem,sondern auch bei Autos,Mofas und anderen Sachen,die über 100 Euro gehen. :roll:

Gruß Daniel