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Kalkriese

Verfasst: 04.09.2006 07:02
von StefanGlabisch/Entetrente
:D Bekannt, doch liest man es immer gerne....
http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... 59&katid=1

Verfasst: 04.09.2006 16:42
von Weihen
Hallo Stefan,

wie schon einmal gesagt: "Wilbers-Rost kann auf eine ansehnliche "Indizienkette" aus Funden verweisen. Trotzdem versteht die Expertin ihren Vortrag nicht als Beitrag zur Debatte, ob Kalkriese unter den rund 700 je ins Gespräch gebrachten Orten der definitive ist."

Schade das diese "Indizienkette" auf die Schlacht bei den "Pontes longie" den "Langen Brücken" hinweisen, und nicht wie fälschlich angenommen "Die Varusschlacht" doch machen die Archäologen hier einen tollen Job, den wenn da wirklich über 4000 Römer ein Gefecht mit den freien Germanen hatten gibt es noch einiges zu entdecken!

Das heisst: die wirkliche Varusschlacht ist von Osnabrück aus weiter im Osten zu suchen, höchstwarscheinlich im vorderen Harz-Raum wo es auch Moore gibt.

Gruß Stephan

Verfasst: 04.09.2006 18:35
von Ruebezahl
Weihen hat geschrieben: Das heisst: die wirkliche Varusschlacht ist von Osnabrück aus weiter im Osten zu suchen, höchstwarscheinlich im vorderen Harz-Raum wo es auch Moore gibt.
Das war vor vielen, vielen Jahren eines meiner ersten Projekte :lol:
Gefunden habe ich leider nichts von den Römern :cry: spannend wird diese Geschichte aber auch in Zukunft bleiben.

Verfasst: 16.03.2007 23:42
von Walter Franke
Hi,

was haltet Ihr eigentlich von der Senne als Ort der Varus-Schlacht?

Vielen Dank für die Antworten

Walter

Verfasst: 17.03.2007 11:50
von masterTHief
Wie wäre es mit Duisburg, anstatt weiter fort Richtung Mongolei zu suchen.
Varus wähnte sich sehr sicher im gesicherten rechtsrheinischen Uferstreifen, wie dort hinten, tief in Germanien?

Erster Stadtplan von Duisburg (Teutoburg!) , gestochen von Corputius, gibt deutliche Hinweise.

Die Sümpfe waren die Emscherbrüche und das rechtsrheinische Lager mit dem römischen Arsenal (Alisum) kann strategisch kaum tief im Feindesland gelegen haben sondern eher in Rheinnähe.
Duisburg Alsum gibt es als Ort nicht mehr, aber der Elsbach (Elison bei Tacitus) läuft dort heute noch kanalisiert unterirdisch.
Alsum zudem heute noch gegenüber der alten Furt (Fähre) bei Orsoy nach Vetera bzw. Asciburgum.

Daß Duisburg-Marxloh nach einem dem Mars geweihten Wald benannt ist, gibt gleichfalls zu denken.
Nicht unmöglich, daß es sich hier um das Gelände gehandelt hat, in dem die Römer den dem Mars geweihten Altar aufgebaut haben, an dem sie die Knochen der früheren Kameraden zusammengesammelt haben.

Und das Hitfeld bei Duissern - nahe Zoo - leitet sich von Schlachtfeld ab (eine bisher bekannte, andere Schlacht ist dem Hitfeld nicht zugeordnet worden).

Sowohl in den Schluchten des Kaiserberges wie auch im Gelände südlich des Zoo-Haupteinganges - gegenüber der Hauptstraße sind genügend heidnische Tempel gefunden worden, wo die Römer haben geschlachtet werden können.

Das Hermanns-Denkmal gehört nach meiner Überzeugung auf den Duisburger Kaiserberg.

Wenn man das römische lager Aliso an der Lippe (dem Fluß!) bisher vergeblich gesucht hat, mag das daran liegen, daß auch der seichte Höhenzzug zwischen Lippe und Ruhr bei Dinslaken früher den Namen Lippe getragen hat.

Außerdem wird der Teutoburger "Wald" nicht der Art Wald entsprochen haben, den man sich heute unter dem Begriff vorstellt (den hätte Tacitus lateinisch mit Sicherheit "silva" nennen müssen und nicht "saltus" genannt).

Also, alle aus Duisburg und oder Mülheim, geht dem mal weiter nach.

Der Stadtplan von Corputius kann nicht so einfach im Kontext mit Tacitus übersehen werden.

Darauf gestoßen bin ich über die Forschungen zu den historischen Nibelungen, die gemäß der nordischen Thidrekssaga aus dem Gebiet westlich Köln/Bonns nach Soest, Ihrem Untergang entgegen gezogen sind.
Wegen der räumlichen Nähe waren Spreu vom Weizen zu trennen, weil sich immer wieder das Gerücht breit macht, Arminius wäre dem Siegfried gleich zu setzen und der Lindwurm wäre der Heerzug des Varus gewesen.

Gruß und viel Freude hinten im Harz, wenn dort nichts zu finden ist, wird man die Varus-Schlacht vielleicht demnächst vor Magdeburg vermuten.

Gruß

masterTHief

Verfasst: 17.03.2007 13:30
von Weihen
Hallo Rudolf,

Duisburg und Umgebung sind bestimmt nicht schlecht um Römische Artefakte zu suchen, doch wie soll Germanicus dann auf dem Rückweg der Strafexpedition über die Nordsee gesegelt sein?

Und warum ist das Reiterheer auf dem Rückweg bei Kalkriese in den Hinterhalt an den Langen Brücken gefallen?

Wenn du das mit weiteren Ortsnamen aus alter Zeit und Fakten belegen kannst wäre die Varusforschung um sehr viele Schritte weiter, also gib dein Bestes!

Nur mal so von Weih(en)nachtsmärchenerzähler zu Nibelungenmärchenerzähler.

Gruß Stephan

PS.: Walter, die Senne ist/war grösstenteils Militärisches Sperrgebiet, jetzt ist ein Teil Naturschutzgebiet, wenn überhaupt dürfte dort nur Militärschrott zu finden sein.

Verfasst: 17.03.2007 20:19
von masterTHief
Nix Märchen,

schau Dir den alten / ersten Stadtplan an und forsche in der Duisburger Geschichte.

Gruß

masterTHief

Verfasst: 17.03.2007 23:00
von Walter Franke
Weihen hat geschrieben: Walter, die Senne ist/war grösstenteils Militärisches Sperrgebiet, jetzt ist ein Teil Naturschutzgebiet, wenn überhaupt dürfte dort nur Militärschrott zu finden sein.
Hallo Stephan,

Du wolltest aber jetzt nicht einem altgedienten Stabsunteroffizier erklären was die Senne ist - oder :-)

Ich suche die Quelle von einem Hinweis. Angeblich soll ein fränkischer Chronist eine Reise eines Bischofs von Paderborn nach Minden beschrieben haben und dabei beiläufig erwähnt haben, dass sie bei der Reise am Ort der Varus-Schlacht vorbei kamen.
Hat jemand etwas davon gelesen und wenn ja wo steht es.

Viele Grüße

Walter

Verfasst: 19.03.2007 11:11
von jupppo
Also Duisburg würde ich eher ausschließen, da man sich einfach hätte in Sicherheit bringen können oder auch Verstärkungen einfach hätte herbeirufen können.

Ich denke auch entweder weiter Richung Osten (dem Hellweg entlang), jedenfalls jenseits der Weser. Alles Andere macht meines Erachtens keinen Sinn, wenn man den antiken Quellen folgt.

Verfasst: 19.03.2007 23:01
von masterTHief
Verstärkungen?!

Das ist nicht lache, nach Verlust der drei Legionen ist in Xanten und Ascibugum nicht mehr viel übrig geblieben als eine Art Notbesetzung.
Und die Verstärkung wird gerade auch Wert darauf gelegt haben, sich wie die drei Legionen zuvor abmetzeln zu lassen.
Die Römer haben auf Jahre hinaus die rechte Rheinseite nicht mehr besucht.

Gruß

masterTHief

PS:
Aus gegebenem Anlaß:
nur echt mit "TH" und der "master" nicht(!) vom "THief" getrennt.

Verfasst: 19.03.2007 23:18
von Loenne
Räusper räusper,

nichts liegt mir ferner, als Eure angeregte Unterhaltung stören zu wollen, aber leider muss ich mal kurz die Frage in den Raum werfen, ob solche Gespräche hier die richtige Umgebung haben?

Ich kann gerne noch eine Rubrik "Allgemein" eröffnen, aber hier heißt die Überschrift "Erfahrungen mit Behörden". Und mit diesen Behörden sind nicht die Beteiligten Anführer der aufeinandertreffenden Truppen der Varusschlacht gemeint. :wink:

Gruß
Loenne

Verfasst: 20.03.2007 09:44
von jupppo
@Loenne: besser?

@Rudolph: Auf der anderen Rheinseite lagen mindestens noch zwei weitere Legionen in Köln (LEG I, LEG XX(?)) (Quelle: Fischer), welche relativ schnell hätten vor Ort sein können.
Abgesehen von der Tatsache, das die geographischen Gegebenheiten in Duisburg aber auch überhaubt nicht zutreffen, ist der Ort von vorgelagerten Kastellen umgeben, welche nachweislich die Varusschlacht um mindestens 5-6 Jahre überlebt haben.

Auch ist die Rheinseite keineswegs komplett aufgegeben worden, wenn es auch die wenigen verbliebenen Truppen in den nächsten Jahren sehr schwer hatten.

Auch ging es bei den Kampfeinsätzen keineswegs um "die Lust" zu helfen, sondern um das überleben von 3 Legionen. Der Rhein war aals Grenze nachweislich sicher und wurde con Classis Germania mehr als gut bewacht. Die Angegriffenen Legionen hätten sehr schnell auf das sicher Ufer übersetzen können.
Schließlich ging die Schlacht über mehrer Tage und man kann davon ausgehen über 40-50km.

Sorry Rudolph, aber diese Theorie entbehrt wirklich jeder Grundlage und ist schlichtweg einfach unlogisch.

Verfasst: 20.03.2007 17:53
von Weihen
Sag ich doch:
Weihen hat geschrieben: Nur mal so von Weih(en)nachtsmärchenerzähler zu Nibelungenmärchenerzähler.
Vollkommen unlogisch die Befreiungsschlacht des Arminius in den Ruhrpott zu ziehen, wo doch bereits feststeht das die Lager des Varus an der Weser liegen!

Übrigens: einmal etwas zum Nachdenken!

Der Teutoburger Wald, wie er heute genannt wird, ist erst 17hundertund nach dem Saltus Teutoburgensis; dem Ort der vermeintlichen Varusschlacht, benannt worden!

Gruß Stephan